blender  cross media

verbindet die Medien Film, Malerei und Gegenstände durch ein Ausstellungsprojekt zu einem  Ganzen.

Blender, Berg und Heim, Ort meiner Kindheit

Blender heißt ein Berg von 1100 Meter Höhe im Allgäuer Voralpenland. Darüber hinaus ist es, seit fast 50 Jahren, ein kleines Heim für psychisch Kranke. Meine Eltern haben es zwischen Wiesen, Wäldern und Kühen gegründet, und ich bin zum Teil dort aufgewachsen. Blender, das Heim, gibt es bis heute, und einige seiner Bewohner kenne ich mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten. Dass sie mich beeinflusst haben ist sicher, inwiefern genau, weniger. Auf jeden Fall habe ich mich im Laufe meines Lebens auf unterschiedliche Art und Weise mit meinem zu Hause auseinandergesetzt, in Form von Fotografien, gemalten Bildern und einem Film. Dieser verfolgte vor allem das Ziel, die Bewohner für sich selbst sprechen zu lassen, ihnen eine Stimme zu geben.  

 

Blender im Film 

Der Dokumentarfilm über den Blender entstand über einen Zeitraum von sechs Jahren. Er reflektiert den Ort meiner Kindheit, vorallem aber porträtiert er sechs seiner Bewohner, Lars, Julius, Marie, Friedlieb, Herrn Kraus und Herr Stuhler. 

 

Blender im Bild

Vierzehn Ölbilder zeigen die sechs Heimbewohner aus dem Film. Sie verstehen sich als Porträts, die autobiografische Verweise und Hinweise auf die Zustände der Dargestellten miteinbeziehen, sowie ihre spezifische Umgebung mitberücksichtigen. Die Bilder zeichnen sich überwiegend durch Realismus aus, beinhalten aber auch abstrakte Elemente, arbeiten mit Schärfe und Unschärfe, sowohl klaren als auch chaotischen Formen und Linien.

 

 

 

Blender im Bild

                                                   Öl auf Leinwand, 60x100 cm  oder 90 x 100 cm (von Susann S.Reck)

 

Verrückbare Reihe- Verrückte Bilder

Die fünfzehn Bilder sind als Reihe konzipiert, die in einer bestimmten Aufeinanderfolge gezeigt werden können. Zusammen ergeben sie, bei einer Höhe von 1 Meter, eine Länge von ca. 16 Metern.

Die Reihenfolge der Bilder kann und soll aber auch verändert werden, sodass die ursprüngliche Ordnung verrückt wird, sich also verrückte Reihungen und Bildeindrücke ergeben.

Um diese Möglichkeit noch zu verstärken, wurde jedes Porträt, bis auf eines von Marie, aus zwei, bzw. drei Bildern angefertigt, die sich, wie bei einem Mosaik, zu einem einzigen zusammensetzen lassen.

Bildthemen

Die Bilder thematisieren Phänomene, die in der Psychiatrie zu Hause sind: Krieg, Tod, Einsamkeit, Wahn.

 

 

Die Bildreihe steht im Zentrum des Cross Media Projekts.

Blender, der Film

Blender ist ein autobiografisch inspirierter Dokumentarfilm. 

Der Film porträtiert über den Zeitraum eines Jahres das Leben der sechs Bewohner Julius, Friedlieb, Marie, Lars, Herr Kraus und Herrn Stuhler. Außerdem thematisiert er meine Kindheit, die vom Kommen und plötzlichen Verschwinden der Patienten geprägt war. Natürlich sind die Gründe nachvollziehbar: das Verlassen des BLENDER geht heute wie damals mit Alkohol, Gewalt und Tod einher. BLENDER ist ein Ensemblefilm, dessen Episoden um das Kommen und Gehen kreisen. Die Episoden werden auf eine leichte, fast heitere Art und Weise eingeführt und verdichten sich im Laufe des Films zu Trauer und Dramatik. Die Protagonisten selbst sind ansprechend direkt und unverstellt. Sie sind sich ihrer jeweiligen Lage bewusst und handeln aus ihrer eigenen, inneren Logik. 

BLENDER thematisiert nicht in erster Linie ein Verrückt- oder Anderssein. Vor einer beeindruckenden Naturkulisse entfalten sich vielfältige Formen menschlicher Existenz, die sich einen einsamen Weg durch das Leben suchen. 


         Rezensionen, Presseberichte, Kino- Vorführtermine sowie  

          mehr zur Entstehung des Films, erfahren Sie auf der Webseite

          Blender- Aktuell.

     Die DVD gibt es im Online- Shop des Psychiatrie-Verlages. 


          Der Dokumentarfilm Blender (D 2014, 105 Min)  wird im Rahmen des Projekts als Videoinstallation gezeigt.

Blender- Sachen

Kurz nach den Dreharbeiten zu BLENDER, starb einer der Protagonisten, Friedlieb. Der ehemalige Matrose, der mit  Kopfhörern und Musik verwachsen zu sein schien, "vererbte" mir seine wenigen persönlichen Dinge, u.a. seine Papiere aus der Zeit als Matrose und sein Radio. Letztlich sind sie das, was von einem Leben in der Psychiatrie übrig bleibt. 

 

Für das Cross Media Projekt werden die Sachen, die Friedlieb zurück gelassen hat, zusammen mit ein anderen von weiteren Protagonisten, gezeigt. Die Musik aus Friedliebs Kopfhörern wird zu hören sein, ebenso wie Lars´ Orgelmusik, Julius´ Säge und Herr Kraus`Putzzeug, Herr Stuhlers Katzenkalender und Maries Strickarbeiten. 

Blender- Alte Fotos


Blender- Fotografien zur Einführung/ als Ergänzung

Es gibt nur wenige Aufnahmen von meiner Kindheit auf dem Blender. Die alten S/W Fotografien werden neben die großen Bilder gehängt. Sie dienen der räumlichen und zeitlichen Orientierung, gleichzeitig verweisen sie darauf, dass ich an diesem Ort groß geworden bin.

 

 

                                                                                                                                                                   Susann S. Reck, redisland@freenet.de